bei der Gesundheit, dem Besitz, der Liebe und der Arbeit.

Foto von Lena Bell auf Unsplash

Wo siehst du dich (am ehesten)?

1, 2, 3, 4 oder 5?

  1. Fit halten, um — wenn nötig — verletzen zu können.
  2. Fit halten, um im System zu funktionieren.
  3. Fit halten, um mehr leisten zu können.
  4. Fit halten, um für andere da sein zu können.
  5. Fit halten, um einem Teil von dir Ausdruck zu geben, der mit anderen (Teilen) in Wechselwirkung steht.

  1. Besitzen, um andere unterdrücken zu können.
  2. Besitzen, um Sicherheit zu garantieren.
  3. Besitzen, als Indikator, besser zu sein.
  4. Besitzen, um Freunden und Familie geben zu können.
  5. Besitzen, um Wert für die Welt zu kreieren.

  1. Lieben, um abhängig zu machen.
  2. Lieben, weil die Beziehung Stabilität birgt.
  3. Lieben, um gemeinsam mehr erreichen zu können.
  4. Lieben, um eine angenehme Umgebung zu schaffen.
  5. Lieben, um sich gegenseitig zu entdecken und zu vertrauen.

  1. Arbeiten, um Macht über andere zu haben.
  2. Arbeiten, um seinen Teil zur Gesellschaft beizutragen.
  3. Arbeiten, um mehr zu sein.
  4. Arbeiten, um mit Kollegen zusammen zu sein.
  5. Arbeiten, um sich ganz einzubringen und einen Sinn zu verfolgen.

Frage dich jetzt einmal: Was hast du für Erinnerungen zu den jeweiligen Gebieten (Gesundheit/Sport, Besitz, Liebe, Arbeit)? Besonders: In welchem Umfeld hast du sie erworben?

Denk zwei Minuten nach.


Welcher der folgenden Umgebungen würdest du deine Erinnerung des jeweiligen Gebiet am ehesten zuordnen? Das prägt oftmals die Denkweise.

1. Tribales, impulsives Paradigma

Entwickelt man tendenziell in feindlichen, gewalttätigen Umgebungen und/ oder wenn Unterdrückung vorherrscht. Kann im Chaos — um schnell und skrupellos auf neue Gefahren zu reagieren — hilfreich sein, sobald allerdings gewisse Komplexität vorherrscht, geht die Funktionsfähigkeit verloren.

Ich erkämpfe mir meinen Platz im Chaos!

2. Traditionelles, konformistisches Paradigma

Entwickelt man tendenziell in stabilen Umgebungen, mit immer gleichen Prozessen und kaum sozialer Durchlässigkeit. Gruppen grenzen sich voneinander ab. (Bspw. Glaubensrichtungen voneinander, Vereinsmitglieder, … ) Funktioniert, solange keine Veränderung stattfindet oder stattfinden soll. Voraussetzung: die Menschen akzeptieren ihre Position in der Gesellschaft, wollen weder auf- noch absteigen.

Stabilität, wir brauchen Stabilität.

3. Modernes, leistungsorientiertes Paradigma

Entwickelt man tendenziell in einer technischen Welt, um materiellen Wert zu maximieren. Funktioniert solange Ziele vorab definiert und Ergebnisse vorgesehen werden können. Dann kann (blind) auf diese hingearbeitet werden. Das Leben findet in der Zukunft statt, geht so auch auf Lasten der Gegenwart und nicht-materialistischer Werte, oft auch der langfristigen Zukunft.

Mehr! Ich bin besser als du.

4. Postmodernes, pluralistisches Paradigma

Entwickelt man tendenziell in einer vertrauensbasierten Umgebung mit dem Fokus auf Gleichheit unter den Mitgliedern. Die Beziehungen zwischen Menschen sind der übergeordnete Sinn und wichtiger als Ergebnisse. Funktioniert, solange die Toleranz und Kultur nicht missbraucht wird. Es fällt schwer sogar sinnvolle Hierarchien zuzulassen.

Wir sind alle gleich. Harmonie, überall Harmonie.

5. Integrales, evolutionäres Paradigma

Entwickelt man tendenziell beim Erkennen komplexer werdender Umgebungen. Man sieht Unvereinbarkeiten, die trotzdem zusammen kommen. Im Bewusstsein, sich irren zu können, versucht man zu ermitteln, was funktioniert, was nicht und was nur unter bestimmten Umständen. Die eigene Weltanschauung wird nicht als endgültig richtig angesehen. Funktioniert nicht, wenn die Kommunikation mit anderen Weltanschauungen herablassend oder unverständlich gestaltet wird.

Das soll’s hingehen. Wie machen wir das am besten? Aber — Hmm…


Jetzt lies nochmal den Part “Wo siehst du dich?”.

Hat dich eine bestimmte Umgebung in einem der Gebiete zu einem Paradigma (Tribal, Traditionell, Modern, Postmodern oder Integral) geführt? Hat sich deine Umgebung mittlerweile verändert, du nutzt aber noch immer das ehemals zur Umgebung passende, heute womöglich weniger passende Paradigma?

Paradigma bezeichnet eine bestimmte Art der Weltanschauung oder eine grundsätzliche Denkweise.

Floreant Dendritae
Marco
Newsletter

Die Idee zum Artikel ist in Verbindung mit diesem Buch gekommen. So entstand die Grundstruktur mit den fünf Handlungsparadigmen. Dort werden diese einerseits als passend zur jeweiligen Umgebung, andererseits als eine anhaltende Entwicklung gesehen.