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Foto von Bianca Jordan auf Unsplash

 

Das Leben ist eine Waschmaschine, die du dir mit deinen Freunden teilst.
Ihr steht darin — grad Arm in Arm — und jemand schaltet den Spülgang an. Dann geht es los. Ein kleines und ein großes Monster. Sie werden gewaschen. Mit Weichspüler und fragen sich, warum man sie für gefühllos hält. Man sie?! Das kleine Monster fühlt sich ungeliebt, aber man sieht die Tränen in der Waschmaschine nicht. Aber das kleine Monster fühlt sich ungeliebt und so weint es in der Waschmaschine. Man sieht die Tränen aber nicht.


Es war einmal ein Seemann. Der stand da auf seinem Boot bei einem Unwetter. Es blitzt. An der Reling, steht er. Nackt. Fühlte die Tropfen auf der Haut. Und jeden Moment könnte er ins Meer stürzen. Dann fragte er sich: “Sollte ich jetzt nicht eigentlich Angst haben?” Er stand noch eine Weile da und ging wieder zurück unter Deck.


Mit in der Waschmaschine ist dein Lieblingspulli. Er ist dir heute peinlich. Aber bis du heiratest ist es verheilt. Sagen sie. Solltest du ihn wegwerfen? Und was ist mit dem kleinen Monster?


Es war einmal ein kleines Monster. Das hatte Angst.


Wenn die Sehnsucht der Steuermann des Bootes ist, warum bleibt man dann am Ende doch alleine? Und der Seemann?


Wenn du ganz tief in die schwarzen Knopfaugen des kleinen Monster siehst, dann siehst du da die Sehnsucht. Es liebt es, wenn du es siehst. Du liebst es, wenn du es siehst. Und dann: lässt du es allein. Herzlos wie du bist. Es ist ja nur ein Monster und der Spülgang ist noch nicht vorbei. Du lässt es allein. Das kleine Monster. Warum bist du so verdammt herzlos?


Liebe. Sie stöhnt. Der Seemann auch.


Das Leben ist eine Waschmaschine.