Foto von Won Young Park auf Unsplash
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Man muss sich die Situation grün denken. Lustig und grün. Jonatan pfiff durch die Gassen und sang ein Liedchen. ♪♪ “Ach Funken… Funken, goldener Funken.” ♪♪ 

‘Ein komisches Lied, kaum mehr als ein Wort, das da gesummt wurde.’, dachte sich jemand. ‘Aber es war wichtig, dass hier das deutsche Wort Funken stand. Ob das in der Übersetzung wohl so als Lied verständlich sein würde? Und: So grün war es, ob der Erzähler das wohl machte, um den Leser unvorbereitet zu treffen.’, dachte er weiter. 

Währenddessen zwitscherten überall die Vöglein. Jonatan schritt über die vertrauten Gassen. Heimelig und wohlig warm.

Weiter begab es sich, dass sich Jonatan auf der Suche nach seinem Herrn auf den Weg zum alten Wirtshaus machte und bald darauf fand er sich auch in einer alten, staubigen Rumpelkammer mit vielen Fächern im Keller des Wirtshauses wieder. Er beobachtete, wie sich einer von vielen Weberknechten wie der Wind in eine der vielen kleinen Ritzen sog während Jonatan selbst schwerfällig krabbelnd, halb blind tastend nach seinem Herrn suchte.  

Er konnte es kaum sehen, doch er brauchte nur Schemen zu erkennen, nur eine graue Hand aus den Augenwinkeln zu sehen, um sogleich zu wissen, dass er seinen Herrn tot gefunden hatte. 

Mit sich leerenden Lungen und so laut er konnte, machte er “Aaaaaaa…aaaaah.”, halb um seiner Angst Luft zu machen, halb um die Dorfbewohner, den Wirt und allen voran Frau Array, die Leibwächterin, zu warnen. Währenddessen hievte er sich, wie paralysiert, aus der alten Kammer. Und, obwohl er so laute Töne von sich zu geben versuchte wie nur irgendmöglich, blieb es mehr Stöhnen als ein Schrei.  “Aaaaaaa…aaaaah.”

Hier unten im Keller war ohnehin alles in ein schummriges Licht getaucht, nur jetzt war dem ganzen noch ein angsteinflößender Rotstich beigemischt. Aus der Rumpelkammer heraus kletterte er die lange Wendeltreppe, die in der Kammer endete, mehr hinauf als dass er schritt. Noch immer entrag er seiner Lunge und seinem Kehlkopf mehr als seinen Lippen ein dumpfes, heiseres aber beständiges “Aaaaaaa…aaaaah.”.

Als erstes sah er dann Frau Arrays spitzen Stab, ihre Waffe und dann tropfte ihm von oben auch schon ihr Blut entgegen. 


Mit einem Schwenk raus aus dem Wirtshaus, hinaus auf den Hof, macht dann die Stimme eines gutmütigen, weisen Erzählers, die das Geschehen immer neutral begleitet hatte: “Das Land nahm sich herab, um einen großen Herren zu betrauern.” und in gespannter Erwartung des nächsten Kapitels schließt die Szene mit der stummen Unterhaltung zweier Insekten zwischen einigen Hofsteinen.